Das Sennheiser E 914 ist Teil der evolution-900-Serie, die bei Liveanwendungen und Recordings mit professioneller Robustheit bei hoher klanglicher Sensitivität überzeugt. Innerhalb der Serie ist dieses Mikrofon gemacht zur Abnahme von Instrumenten und Chören. Es liefert einen vollen, verzerrungsfreien Sound mit einer leichten Höhenbetonung auch bei sehr hohem Schalldruck und bildet akustische Impulse so zuverlässig ab, dass es sich für viele Musikstile eignet. Möglich wird dieses bereite Anwendungsspektrum durch ein dreistufig zuschaltbares Pad und einen Low-Cut, die in dieser Preisklasse selten zu finden sind. Das Kleinmembran-Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik benötigt eine externe Phantomspeisung.
Ganz pur ohne Tiefenabsenkung zeichnet sich das Sennheiser E 914, dessen Übertragungsbereich mit 20 bis 20000Hz so weit reicht wie das Hörvermögen des menschlichen Ohrs, durch einen sehr linearen Frequenzgang mit satten Bässen aus. Um tieffrequenten Schall bei Bedarf abzusenken, wird bei 130Hz ein Roll-Off-Filter mit 6dB/Okt oder bei 85Hz ein Cut-Off mit 18dB/Okt gesetzt. Besonders laute akustische Ereignisse, die einen Grenzschalldruckpegel bei 1kHz von nicht weniger als 157db SPL erreichen dürfen, bekommt man mit einer Vordämpfung von 10 oder 20dB souverän in den Griff. Beide Schalter werden mit einem handelsüblichen Schraubendreher auf die gewünschte Position gedreht. Ins Mischpult gelangt das Signal des 198g schweren Mikros aus einer dreipoligen XLR-Buchse.
Für Soundprofis wie für ambitionierte Musiker im Proberaum ist das Sennheiser E 914 ein vielseitig verwendbares Live- und Recordingmikrofon. Ob vor akustischen Instrumenten wie Cello, Kontrabass, Flügel oder Gitarre, natürlich an den Drums oder als Overhead für Chöre und Orchester - die Rückkopplungssicherheit der Nierencharakteristik gepaart mit der Feinheit des Kleinmembran-Kondensators bieten beste Voraussetzungen für eine hochwertige Beschallung. Livetauglich sind die Filterschalter so in den Griff eingelassen, dass sie nicht versehentlich verstellt werden können. Bei Trittschall auf der Bühne oder um auf kleinen Spielflächen klare Klangergebnisse trotz benachbarter tieffrequenter Instrumente zu erzielen, kann der abgestufte Low-Cut gesetzt werden.
Im Juni 1945 gründete Prof. Dr. Fritz Sennheiser das Laboratorium Wennebostel, welches anfänglich Messgeräte produzierte. 1945 durch Siemens beauftragt, entwickelte das junge Unternehmen das Mikrofon MD-1, das im Jahr 1946 auf den Markt kam. Nach der Entwicklung weiterer Mikrofone wurde das Unternehmen 1958 in Sennheiser electronic umbenannt. Zwei Jahre später stellte Sennheiser das dynamische Mikrofon MD 421 vor, das bis heute produziert und von vielen nach wie vor sehr geschätzt wird. Durch weitere Top-Entwicklungen wie beispielsweise dem Kopfhörer HD 414 und dem Mikrofonklassiker MD 441 konnte das Unternehmen international überzeugen, sodass Sennheiser heute einer der führenden Hersteller für Mikrofon- und Kopfhörersysteme ist.
Zur Abnahme eines Drumsets mit Overheads richtet man zwei E 914 senkrecht von oben auf die Becken, wobei der Abstand zum Schlagzeug um so größer sein sollte, je mehr Becken im Einsatz sind. An der Hi-Hat hat es sich bewährt, das Mikro über dem Rand aufzubauen, wobei sich hier ein spielerabhängiger Abstand empfiehlt, um dem entstehenden Luftzug zu entgehen. Wer seine Band kennt und weiß, dass sie beim Soundcheck stets leiser spielt als beim Auftritt, kann vor dem Konzert schon mal die Pads setzen und spart sich so hektisches Drehen den den Gains. Um insbesondere an leiseren Instrumenten wie Akustikgitarren die Rückkopplungssicherheit des E 914 optimal zu nutzen, sollte es so positioniert werden, dass der Schall benachbarter lauter Instrumente idealerweise von hinten auf die Kapsel trifft.