3. Vom Anfang bis zum Ende

Auch wenn sie hauptsächlich von Adolphe Sax, der heute nur noch mit Holzblasinstrumenten in Verbindung gebracht wird, entwickelt wurden, handelt es sich bei beiden Hörnern um Metallblasinstrumente. Auf den ersten Blick sehen beide Instrumente fast identisch aus, auch wenn spontan auffällt, dass das Althorn wesentlich schlanker erscheint.

Die Bezeichnung Althorn kann sich auf unterschiedliche Bauformen beziehen, vom Waldhorn bis Trompete. Die bekannteste ist die Tubaform, welche auch hier im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Die Bauweise des Euphoniums ist ausschließlich an die Tubaform angelehnt. Trotz ähnlichen Aussehens unterscheiden sich die Grundstimmungen beider Instrumente. Das Euphonium erklingt in B, klanglich eine Oktave tiefer als die Trompete und eine Oktave höher als die Tuba. Das Althorn meist in Es, ist klanglich zwischen Trompete und Euphonium angesiedelt.

In den einzelnen Elementen der beiden Hörner finden sich jedoch die Gemeinsamkeiten des Instrumentenaufbaus: Mundstück, Resonanzrohr, Maschine und Schallstück.

Mundstück:

Bei Althorn und Euphonium handelt es sich in beiden Fällen um Kesselmundstücke, wobei manche Hersteller auch Trichtermundstücke belegen. Anders als bei den Tenor- und Baritonhornmodellen kann hier kein gleiches Mundstück für beide Instrumente verwendet werden. Wer beide Instrumente spielen möchte, muss auch zwischen zwei Mundstücken wechseln. Besonders beim Kauf des Euphonium-Mundstücks muss die Größe des Schaftes beachtet werden. Hier gibt es, wie auch bei der Posaune drei verschiedene Schaftgrößen. Aber hier kann einem der Fachhändler weiterhelfen. Die Maschinen-Bohrung der Instrumente unterscheidet sich stark.

Beim Althorn bewegt sich der Wert etwa bei 11 mm. Das Euphonium hat insgesamt eine weitere Bohrung, beginnend bei etwa 15 mm und je nach Modell bis 16,2 mm verlaufend. Bei gleicher Stimmung würde durch die größere Bohrung beim Euphonium dieses im Ansatz schwieriger und im Ton voller klingen.

Maschine:

Die Maschine bildet den großen Unterschied zu den Tenor- oder auch Baritonhörnern. Anders als bei diesen handelt es sich hier nicht um Drehventile, sondern um Perinetventile, wie sie schon von der gängigen Trompete bekannt sind. Die Ventilanzahl variiert bei den beiden Modellen. Beim Althorn handelt es sich durchweg um drei Ventile. Etwas aufwendiger ist dies beim Euphonium. Das Einsteigermodell verfügt über drei Ventile, gebaut entweder als sogenannte front action (von vorne gegriffen) oder top action (von oben gegriffen). Der nächste Schritt bei diesem Instrument führt zu vier Ventilen, wobei hier zwischen einem seitlichen und einem oberen Quartventil gewählt werden kann. Das seitliche Ventil wird dann von der linken Hand gespielt. Befindet sich das vierte Ventil oben, spricht der Musiker von einem inline Ventil. Anders als beim Althorn ist die Perinetmaschine vollkompensiert, wodurch eine bessere Intonation ermöglicht wird.

Beiden Instrumenten gemein ist das Vorhandensein von Wasserklappen. Wobei hier auch die Anzahl zwischen 1 und 2 schwankt, je nach Hersteller.

Schallstück:

Die Größe der Schallbecher - bei beiden Instrumenten meist gerade nach oben ausgerichtet - deutet schon auf einen klanglichen Unterschied hin. Beim Althorn beträgt der Durchmesser etwa 18 cm. Im Gegensatz dazu - ist beim Euphonium der Durchmesser des Schallbecher ca. 28 cm.

Zusätzlich bieten manche Hersteller beim Euphonium auch die Wahl der Schallstückgröße an. Ein größerer Durchmesser im Schallstück ermöglicht einen strahlenderen Ton, wobei auch der Ansatz etwas erschwert wird. Wer die Wahl hat, kann auch noch einen Tonausgleich am Hauptstimmzug hinzunehmen - mit Abstandhalter.

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