11. Pitch Shifter

Fast jeder wird schon einmal den „Mickey-Mouse-Effekt“ kennengelernt haben, wenn beispielsweise eine Langspielplatte (LP) versehentlich als „Single“ abgespielt wurde, also statt mit 33 UpM mit 45 Upm. Damit wurde Ritchie Blackmore beim Solo in „Smoke on the water“ zwar erst richtig schnell, aber leider auch viel zu hoch von der Tonhöhe her. Es kam zu einer Totaltransposition des gesamten Signals um mehrere Halbtöne.

Um jetzt das Frequenzspektrum eines Signals in Echtzeit (!) zu transponieren, ohne dessen Dauer zu verändern, braucht man einen Pitch-Shifter. Diese Geräte sind vom Innenleben her sehr kompliziert, begnügen wir uns lieber mit ihren Fähigkeiten.

Mit einem Pitch-Shifter, die es selbstverständlich ebenso (wie alle bisher besprochenen Geräte) auch als Computer Plug-ins gibt, lassen sich mitunter auch harmonisch korrekte Transpositionen erzielen, um zum Beispiel eine zweite Stimme in einer bestimmten Tonart zu erhalten. Als 19" Hardware-Version wird dieser Effekt besonders bei Alleinunterhaltern geschätzt und sehr gern eingesetzt!

Das Tüpfelchen auf dem "i" wäre dann die (automatische) Tonhöhenkorrektur bei Stimmen. So mancher falscher Ton kann so recht unauffällig ausgebügelt werden - und das sogar in Echtzeit. Natürlich muss die Maschine wissen, wie die Melodie denn korrekterweise wäre. Diese Information erhält das Effektgerät über MIDI - eine Midispur ist immer die Melodie. Natürlich sind der Korrektur auch Grenzen gesetzt - Singen sollte man schon können ;-).

Editorseite des Antares Auto-Tune-Plug-ins. Deutlich zu sehen die Korrektur anhand einer Tonhöhenquantisierung. Die blaue Linie stellt die verbesserte Spur dar.

Tipp:

Vermeiden Sie auch hier übertriebene Einstellungen. Ein „Shifting“ um mehrere Ganztöne klingt meiner Meinung nach nicht überzeugend. Eine „verkorkste“ Gesangsspur lässt sich zwar einigermaßen reparieren, aber sie sitzen unter Umständen unzählige Stunden; das ist irgendwann kein Spaß mehr!

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