4. Instrumentenfamilien

Bei der Instrumentenfamilie der Klarinette ist es wie bei der Komponistenfamilie Bach. Sie ist groß, aber nicht alle Mitglieder sind gleich bekannt oder beliebt. Aufgereiht nach Stimmlage ergibt sich die Vorstellung der Familie in der Reihenfolge: Quartklarinette, Klarinette, Altklarinette, Bassklarinette, Kontrabassklarinette, eher selten die Subkontrabassklarinette und etwas außerhalb der Reihe das Bassetthorn, eine Altklarinette, welche früher in gebogener Form mit Kasten gebaut wurde, jedoch heute wie die Bassklarinette aussieht. Nach dem schnellen Blick jetzt mal Spotlicht auf die einzelnen Familienmitglieder.

Die Quartklarinette gibt es in drei Stimmungen: D, Es und F. Die bekannteste und auch im Orchester bevorzugte Stimmung ist Es. Viele nennen dieses Modell auch nicht Quartklarinette in Es, sondern einfach nur Es-Klarinette. Anders als ihre große Schwester, die B-Klarinette wird sie selbst in Symphonischen Blasorchestern nur einzeln eingesetzt, ihr Klang ist sehr durchdringend.

Die bereits genannte B-Klarinette wird von vielen auch als „normale“ Klarinette bezeichnet und ist auch gemeint, wenn jemand sagt „ich spiele Klarinette“. Diese Sopranklarinette gibt es auch noch in den Stimmungen A und C. Die meisten Berufsmusiker haben eine B- und eine A-Klarinette. Der Vorteil des Duos liegt in ihrer nahezu gleichen Größe und der Möglichkeit des Wechsels bei verschiedenen Tonarten. Der Vorteil der C-Klarinette liegt in der Stimmung. Sie klingt wie sie notiert ist. Daher kann der Musiker spontan zum Instrument greifen und die gleiche Stimme spielen wie der Pianist, ohne transponieren zu müssen.

Verabschiedet man sich tonlich aus dem „Sopranbereich“, entfernt man sich auch von den bevorzugten Klarinettenmodellen.

Auch wenn die anderen Familienmitglieder auch im Orchester vorkommen, sind sie eher selten vertreten, die Altklarinette in F oder Es mit geradem oder aufwärts gebogenem Schallbecher, die Bassklarinette in B und die Kontrabassklarinette in B.

Besonders die Stimmen von Bass- und Kontrabassklarinette werden nur einzeln besetzt, oder wenn sie nicht vertreten sind, von anderen Instrumenten, zum Beispiel dem tiefen Saxophonregister übernommen. Dadurch ist eine Anwesenheit der beiden nicht zwingend notwendig.

So unauffällig und schlicht im schwarzen Kleid eine Klarinette auch aussehen mag, spätestens im Tonumfangvergleich sticht sie alle anderen Blasinstrumente aus. Den tiefsten Ton der B-Klarinette bildet das E, spezielle Klarinettenmodelle können auch noch tiefer und reichen dann fast vier Oktaven aufwärts bis zum hohen c. Im Vergleich dazu stehen die Saxophone oder Querflöten mit drei Oktaven, wenn mögliche Sondergriffe für Flageoletttöne außer Acht gelassen werden.

Dass die Klarinette zu den transponierten Instrumenten gezählt wird, haben wir schon gehört, aber was genau bedeutet das? Einfach erläutert: spielt die Klarinette in c muss der Pianist ein b spielen, um einen Einklang zu erzeugen. Die Bassklarinette klingt in tief-B, das bedeutet, sie erklingt eine None tiefer als notiert. Soll klanglich noch eine tiefere Oktave erreicht werden, kommt der Einsatz der Kontrabassklarinette und im letzten Schritt der Subkontrabassklarinette. Ein klanglicher Vergleich der Kontrabassklarinette mit der „normalen“ Klarinette würde zeigen, dass sich diese beiden nur annähern, wobei eine sehr hoch und eine sehr tief spielt.

Ihre Ansprechpartner