6. Erweiterungsfähigkeit und Anbindung digitaler Stageboxen

Im Gegensatz zu analogen Mixern hat ein Digitalpult oft noch mehr „unter der Haube“, als man auf den ersten Blick vermuten mag.

Sehr kompakter Digitalmixer mit 20 lokalen Eingängen und 48 mischbaren Inputs
Sehr kompakter Digitalmixer mit 20 lokalen Eingängen und 48 mischbaren Inputs

Mit den lokalen Eingängen stößt man in vielen Anwendungen schnell an seine Grenzen. Oftmals ist der DSP des Mixers aber so ausgelegt, dass mehr Kanäle verarbeitet werden können, als lokale Eingänge vorhanden sind. Meist gibt es mehrere Versionen innerhalb einer Mischpultserie, die sich in der physischen Größe unterscheiden, aber alle den gleichen Prozessor verbaut haben.

Digitaler Mixer mit proprietärem SLink Übertragungsprotokoll
Digitaler Mixer mit proprietärem SLink Übertragungsprotokoll

Neben diversen analogen Ein- und Ausgängen besitzen viele Mixer eine Netzwerkschnittstelle für eine digitale Audioübertragung. Hier können passende digitale Stageboxen mit gleichem Übertragungsprotokoll angeschlossen werden.

Diese Stageboxen dienen einerseits zur Erweiterung eines Mixers, können also angeschlossen werden, um mehr physische Ein- und Ausgänge bereitzustellen. Auf der anderen Seite können sie auch als Stageboxen im eigentlichen Sinn genutzt werden. Statt der Verwendung eines dicken und schweren analogen Multicores, zieht man einfach eine Netzwerkleitung und schließt die passende digitale Stagebox an der Bühne an.

Digitale Stagebox mit SLink Anbindung
Digitale Stagebox mit SLink Anbindung

Jeder Hersteller kocht allerdings sein eigenes Süppchen und arbeitet mit einem anderen Audioübertagungsprotokoll. Wenn man eine Stagebox anschließen will, muss es zwangsläufig die herstellereigene mit dem richtigen Übertragungsprotokoll sein.

Es gibt zwar auch plattformübergreifende Audioübertragungsprotokolle (z.B. DANTE), mit denen Signale von Hersteller A zu Hersteller B geschickt werden können. Aber Vorsicht bei Stageboxen: Man bekommt zwar das Signal von einer Stagebox zum Mixer, hat allerdings keinerlei Einfluss auf den Mikrofonvorverstärker. Einige Hersteller DANTE-fähiger Stageboxen bieten hierfür Softwares an, mit denen man einpegeln und die Phantomspeisung schalten kann (z.B. R-Remote von Yamaha oder Allen & Heath DT Preamp Control).

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