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5. Editing and Mixing Functions

Gerade die Möglichkeit des Nachbearbeitens von aufgenommenem Audio-Material stellt einen wichtigen Vorteil von Digital-Recording Systemen dar. Mit Hilfe diverser Editing Tools lässt sich das Material kopieren, verschieben, verlängern, verkürzen etc.

Die Art und Weise wie das Ganze vonstattengeht, ist zwar modellabhängig, die grundsätzliche Arbeitsweise ist aber immer identisch: Nach dem Setzen entsprechender Marker (sogenannter Locatorpunkte) lassen sich Songparts kopieren und in ihrer Position verändern. Ein einmal gespielter Songpart kann so problemlos dazu genutzt werden, ihn an unterschiedlichen Song-Positionen zielgenau wieder auftauchen zu lassen. So bekommt man zum Beispiel die Möglichkeit, auch Drum-Loops timing-genau schneiden und hintereinanderkopieren zu können.

Zum Abschluss noch eine kleine Liste der bei digitalen Mehrspur-Studios gebräuchlichsten Editierfunktionen

COPY

Kopiert die Daten aus einem markierten Bereich an die gewünschte Position der gewünschten Spur.

Scrub-Funktion

Eine große Erleichterung beim Finden der richtigen Ein-, und Ausstiegsstellen und damit beim Setzen der Locator-Punkte, stellt die sogenannte Scrub-Funktion dar. Mit ihrer Hilfe kann man bestimmte Bereiche einzelner Spuren quasi unter der akustischen Lupe abtasten und so (zum Beispiel) einzelne Takte einer Phrase oder Drum-Spur, ziel-, und timinggenau markieren und kopieren. Das Ganze geht so vonstatten: Um beispielsweise eine einfache Drum-Loop zu legen, muss man im Vorfeld zunächst eine Markierung im Bereich direkt vor der „1“ eines Takts setzen. Die Scrub-Funktion hilft dabei, diese zu finden. Anschließend wird ein zweiter Locator vor die 1 des nächsten Taktes gesetzt. Jetzt teilt man die Locator-Daten der Copy-Funktion mit und kopiert den Takt so oft hinter, wie man will. Mit ein bisschen Übung lassen sich so ganze Arrangements neu gestalten, oder ändern.

Move-Funktion

Verschiebt die Daten aus dem markierten Bereich an die gewünschte Position der gewünschten Spur. Die verschobene Sektion der Quellspur wird dabei im Normalfall gelöscht. Genauso wie gerade für die Copy-Funktion beschrieben, funktioniert auch das Verschieben (Move) markierter Bereiche innerhalb einer Aufnahme. So hat man die Möglichkeit, Parts innerhalb einer Spur zu bewegen, kann sie auf Wunsch aber auch auf andere Spuren auslagern. Die Kopier-,und Verschiebe-Optionen sind superpraktisch und machen Harddisk-Recording Systeme zu sehr kreativen Arbeitsplätzen.

Punch In/Out Funktion

Aber das ist noch nicht alles: Alle angebotenen Modelle erfreuen den User mit der praktischen Punch In/Out Funktion. Mit ihrer Hilfe lassen sich Songparts zielgenau ersetzen. Der aufzunehmende Bereich wird markiert und nach der Aktivierung der Funktion geht der Recorder an der entsprechenden Stelle automatisch in den Aufnahme-Modus über und verlässt ihn ebenso präzise am definierten Ausstiegspunkt.

Ping-Pong Funktion

Gerade bei kleinere Multitracker (meistens mit vier und acht Spuren) bietet das beliebte Ping-Pong-Verfahren - die Option, Spuren zusammenzufassen und so Platz für weitere Einzel-Klangquellen zu schaffen.

DELETE

Löscht die Daten einer angegebenen (markierten) Region. Alle Daten hinter dem gelöschten Bereich werden um seine Länge nach vorne verschoben. So sind Timingprobleme ausgeschlossen.

INSERT

Fügt einen leeren Bereich in einen angegebenen (markierten) Bereich ein.

EXCHANGE

Tauscht die Daten angegebener Spuren aus.

TIME COMP/EXP (Time Compression/Expansion)

Ändert die Länge des markierten Bereichs einer Audiospur, ohne dass deren Tonhöhe geändert wird.

PITCH CHANGE

Ändert die Tonhöhe des markierten Bereichs einer Audiospur, ohne dass deren Länge geändert wird.

Amp-Modeling

Digitales Nachstellen der Klangeigenschaften von Gitarren- bzw. Bass-Verstärkern.

Digital Recording

Speichern von Audio-Informationen in Form von digitalen Informationen. Als Speichermedium können sowohl Magnet-Bänder (Video-Cassetten, Dat-Cassetten), als auch Festplatten, oder Wechselspeicher-Medien wie Disketten, Zips, MDs oder Smart Media Cards dienen.

Editieren

Das Bearbeiten von Audiomaterial mit Hilfe von Tools wie Copy- oder Insert-Funktionen. Der Begriff wird auch im Zusammenhang mit dem Anpassen der Parameter von Effekten an bestimmte Einsatzgebiete benutzt.

Enkodieren

Reduzieren der Datenmenge von Audio- und Videoaufnahmen durch den Einsatz verschiedenster Datenkompressions-Verfahren. Zu den bekanntesten Varianten gehört das MPEG 3 (MP3) Format.

Locator

Elektronische Markierung bestimmter Songparts zur Orientierung und zum Eingrenzen zu ersetzender oder zu kopierender Bereiche eines Audio-Tracks. Dient auch zur Markierung der Ein- und Ausstiegspunkte beim Punch In /Out Verfahren.

Marker

Elektronische Markierung bestimmter Songparts zur Orientierung und zum Eingrenzen zu ersetzender oder zu kopierender Bereiche eines Audio-Tracks. Dient auch zur Markierung der Ein- und Ausstiegspunkte beim Punch In /Out Verfahren.

Patches

Fertiggestelltes Effektpreset.

Punch In/Out

Aufnahmeverfahren bei dem man Songparts durch (oft automatisches) Ein- bzw. Aussteigen ergänzt oder ersetzt. Siehe auch Locator/Marker.

Speaker Simulation

Digitales Nachstellen der Klangeigenschaften von Gitarren- bzw. Bass-Boxen.

Track Bouncing

Das Zusammenfassen von mehreren Tracks auf einer Mono-Spur bzw. zwei Stereo-Tracks zwecks Erweiterung der Aufnahmekapazität.

Undo Funktion

Viele digitale Recorder arbeiten mit einem sogenannten protektiven Aufnahmeverfahren. Beim Überspielen von Tracks werden die "gelöschten" Daten solange gespeichert, bis man sie durch das Optimieren der Songdaten entgültig ins Datennirvana schickt. Solange sind die ursprünglichen Tracks durch die sogenannte Undo Funktion wiederherstellbar.

Virtueller Track

Jeder der Haupt-Trax eines digitalen Recorders teilt sich- je nach Geräte-Typ- in bis zu zehn Untertracks ein. Die V-Trax bieten die Möglichkeit, verschiedene Takes (Versionen) ein und desselben Songparts aufzunehmen. Erst zum Zeitpunkt des Abmischens muss man sich für einen der virtuellen Trax entscheiden.

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