Auf dieser Seite findest Du häufig gestellte Fragen zum Thema Kleinmembranmikrofone.
Das kommt auf die Aufnahmetechnik an. Wenn man Akustikgitarre mit zwei Mikrofonen abnimmt, richtet man oft eines auf den Halsansatz und das andere auf den Steg. Genau genommen handelt es sich dabei gar nicht um ein echtes Stereoverfahren, denn es werden verschiedene Punkte einer Schallquelle abgenommen, die von sich aus schon unterschiedlich klingen. Bei solchen Formen von Multi-Mikrofonierung kann man durchaus zwei verschieden klingende Mikrofone einsetzen. Bei "echten" Stereoaufnahmen mit Anordnungen, die eine Schallquelle räumlich einfangen wie X/Y, M/S oder ORTF sollten dagegen unbedingt zwei möglichst identisch klingende Mikrofone zum Einsatz kommen.
Bei etablierten Nobelmarken, denen ein Messprotokoll beiliegt, kann man ein zweites identisches Mikrofon dazu kaufen. Man hat dann zwar kein ausgemessenes Stereopaar, aber die Fertigungspräzision ist bei diesen Herstellern so hoch, dass nur für sehr kritische Aufnahmen (z.B. Klassik) individuell gematchte Paare zwingend erforderlich sind. Unterm Strich ist es aber immer besser, lieber gleich ein Stereopaar zu erwerben. Bei günstigen Mikrofonen ist jedoch die Fertigungstoleranz größer. Oder es werden manchmal unangekündigt Produktverbesserungen durchgeführt, Schaltungen verändert oder Komponenten von anderen Zulieferern bezogen. So kann es also vorkommen, dass ein älteres Exemplar nicht unbedingt mit einem Modell aus der aktuellen Fertigung identisch ist.
Mikrofone mit Kugelcharakteristik müssen anders positioniert werden als solche mit Nierencharakteristik. Kugelmikrofone können sehr nahe zur Schallquelle positioniert werden, ohne dass der Bassbereich wummert. Mikrofone mit Kugelcharakteristik haben keinen Nahbesprechungseffekt, d.h. die Bässe werden nicht lauter, wenn man nah rangeht. Wenn man mit Kugelmikrofonen Stereoaufnahmen machen möchte, müssen die Kapseln einen gewissen Abstand voneinander haben (engl. Fachausdruck: "spaced omnis"). Die Kugelcharakteristik nimmt keine Richtungsinformationen auf. Zwei Kugelmikros, die lediglich zueinander angewinkelt sind wie Nierenmikros in XY-Anordnung, nehmen im Wesentlichen dasselbe auf. Eine räumliche Abbildung kann so nicht funktionieren. Stereoaufnahmen gelingen mit Kugelmikrofonen nur über Laufzeitstereophonie, d.h. wenn das Signal eine Kapsel später erreicht als die andere. Dazu müssen die Kapseln Abstand voneinander haben.
Kleinmembranmikrofone eignen sich praktisch immer für Akustikgitarre. Bei Großmembranmikrofonen kommt es auf das konkrete Mikrofon an. Einige Modelle eignen sich sehr gut, besonders wenn ein etwas übertrieben "großer" Sound gefragt ist. Andere Großmembranmikrofone sind sehr auf den Einsatz als Gesangsmikrofon optimiert und färben zu stark für akustische Instrumente.
Das ist eine reine Geschmacksfrage. Einen technischen Grund gibt es nicht; tatsächlich sind viele Kondensatormikrofone für den Bühnengebrauch Kleinmembranmikrofone. Im Studio benutzt man für Gesang gerne Großmembranmikrofone, weil ihre Klangfärbung der Stimme "schmeichelt". Bei Klassikaufnahmen werden oft Kleinmembranmikrofone auch für Gesang eingesetzt, da hier ein möglichst natürlicher Klang angestrebt wird.