8. Conclusion

Wir haben es oben bereits kurz angerissen: Das mit Abstand wichtigste Feature eines Masterkeyboards ist und bleibt bei allem Zubehör und bei allen MIDI-Features die Bespielbarkeit der Tastatur. Sie sollte die finale Entscheidung in jedem Fall beeinflussen. Wenn Du schon ein bisschen Spielerfahrung besitzt, dann ist eine billige Klappertastatur sicherlich ein böses Hindernis beim Einspielen komplexer Parts. Ein weiteres Stichwort ist die Gewichtung. Neben den normalen Tastaturen, wie man sie in jedem herkömmlichen Keyboard oder Synthesizer findet, gibt es Modelle mit leicht gewichteten oder gewichteten Tasten. Das Spielgefühl kommt dem auf einem Klavier deutlich näher und die Spieltechnik wird verbessert. Hammermechanik-Tastaturen sind denen in echten Klavieren nachempfunden, allerdings auch leider am Teuersten.

Hochwertige Tasten, Pitch Bend und Modulationsrad – manche Musiker brauchen nicht mehr als das
Hochwertige Tasten, Pitch Bend und Modulationsrad – manche Musiker brauchen nicht mehr als das

Neben der Bespielbarkeit ist natürlich noch die Anzahl der Tasten entscheidend. Weniger Tasten ermöglichen einen kompakteren Formfaktor. Kleinere Geräte passen auf jeden Schreibtisch, erfordern aber das häufige Wechseln der Oktavlage via Keyboard oder DAW. Bewährt hat sich es hier, ein Sparschwein auf den Schreibtisch zu stellen und 10 Cent für jeden Oktavwechsel einzuwerfen. So kommst Du schneller zu einer großen Tastatur, als Du denkst :-).

Ebenfalls sehr wichtig sind die integrierten MIDI-Kontrollmöglichkeiten, die es ermöglichen, Dein Equipment vom Masterkeyboard aus zu steuern. Bessere Ausstattung erspart den häufigen Griff zur Maus bzw. zum Soundmodul. Anschlagsdynamik bieten alle Modelle in dieser Klasse, allerdings nicht unbedingt Aftertouch und Räder für Pitch Bend und Modulation, wie es sie heutzutage an jedem Synthesizer gibt.

Wenn Du das Gerät auch auf der Bühne oder im Übungsraum einsetzen willst, dann solltest Du Dir auch Features wie die genannten Transpose-, Split- (unterschiedliche Klänge für linke und rechte Hand) und Layerfunktionen (mehrere Klänge übereinander) ansehen. Sie sind zwar in jeder modernen DAW realisiert, aber im Liveeinsatz ohne Computer freut man sich, wenn das Masterkeyboard diese Funktionen integriert hat.

Wie schließe ich mein Masterkeyboard an mein MIDI-Equipment an?

Normalerweise wird der MIDI-Out-Anschluss des Masterkeyboards direkt mit dem MIDI-In-Anschluss am MIDI-Interface oder -Splitter angeschlossen. Dann werden noch die MIDI-In-Anschlüsse der einzelnen Klangerzeuger mit den MIDI-Outs des Interface bzw. Splitters verbunden. In diesem Fall kümmert sich die DAW auf dem Computer um die Weiterleitung der Daten an die Klangerzeuger. Dies hat den Vorteil, dass Sie MIDI-Kanal, Oktavlage und Dynamik direkt in der DAW einstellen können.

Ich habe mein MIDI-Keyboard an den Computer angeschlossen, höre aber keine Sounds. Was mache ich falsch?

Überprüfen Sie zuerst, ob überhaupt MIDI-Daten am MIDI-In-Anschluss des MIDI-Interface anliegen (die meisten DAWs bieten hierfür eine Anzeige, zur Not können Sie auch die Aufnahme starten und im Event-Editor Ihres Programms nachsehen, ob Noten aufgenommen wurden). Wenn dies nicht der Fall ist, dann überprüfen Sie bitte, ob der MIDI-Out-Anschluss am Masterkeyboard korrekt mit dem MIDI-In-Anschluss am Gerät, Interface oder Splitter verbunden ist und diese ordentlich installiert sind.

Wenn Daten ankommen, dann benötigen Sie die sogenannte „MIDI Thru Funktion“ in Ihrem Sequenzer, um die Noten in Echtzeit über den MIDI Out Port an die angeschlossenen Klangerzeuger bzw. intern an die Soundkarte weiterzuleiten. Diese Funktion muss unbedingt angeschaltet sein! Welchen MIDI-Kanal Sie ansteuern möchten, können Sie normalerweise einstellen, indem Sie den MIDI-Kanal der momentan selektierten Spur ändern. Analog dazu können Sie auch über das DAW-Programm transponieren oder die Anschlagsdynamik beeinflussen.

Mein Masterkeyboard funktioniert nur, wenn mein Computer eingeschaltet und die DAW geladen ist.

Da Ihr Masterkeyboard nicht direkt mit den Klangerzeugern verbunden ist, sondern über das MIDI-Interface oder ein USB-Kabel an Ihren Computer, muss Ihre DAW die gespielten Noten an die angeschlossenen Klangerzeuger bzw. an die eingebaute Soundkarte weiterleiten. Dedizierte MIDI-Interfaces bieten die Möglichkeit, bei ausgeschaltetem Computer die MIDI-Daten direkt weiterzuleiten oder tun dies automatisch, sobald der Computer ausgeschaltet ist. Bei einigen Interfaces funktioniert das leider nicht, sodass Sie sich eigentlich nur mit einem MIDI-Adapter helfen können (einfach MIDI In am Interface über den Adapter mit MIDI Out verbinden). Alternativ können Sie das Masterkeyboard direkt via USB oder MIDI mit Klangerzeugern wie etwa Hardware-Synthesizern verbinden.

Ich benutze einen Synthesizer als MIDI-Keyboard. Wenn ich spiele, klingen immer die Sounds des Synthesizers mit.

Wenn Sie mit Ihrem Synthesizer wahlweise die eingebauten Klänge oder die Sounds von anderen Klangerzeugern (Soundmodulen, Soundkarte) in Ihre DAW einspielen möchten, dann sollten Sie den Synthesizer auf „Local: Off“ schalten. Diese Funktion finden Sie in der Regel in den Grundeinstellungen Ihres Synthesizers (dort, wo auch der MIDI-Sendekanal eingestellt wird). Im Local-Off-Modus ertönt beim Anspielen einer Taste kein Klang, die Note wird aber normal über den MIDI-Out-Anschluss an das angeschlossene Equipment (in Ihrem Fall wahrscheinlich ein USB-Kabel oder einen MIDI-Splitter) weitergeleitet; Signale am MIDI-Eingang des Synthesizers werden aber normal wiedergegeben.

Wenn in Ihrer DAW oder an Geräten die Funktion „MIDI Thru“ eingeschaltet ist, leitet das Programm die Daten automatisch an die daran angeschlossenen Klangerzeuger, an die eingebaute Soundkarte und an Ihrer Synthesizer weiter. Sie können nun in Ihrer DAW den Ausgang bzw. den MIDI-Kanal einstellen, an den die Noten weitergeleitet werden und Ihr Synthesizer spielt nur noch dann, wenn die Daten an ihn zurück gesendet werden.

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