Einsatzbereich
Ich nutze den JUNO-DS 61 zuhause zu Zwecken der Inspiration und Abwechslung.
Klaviatur
Die Tasten hatten an ihrer Vorderseite feine Grate, die ich erst mal mit feinem Schleifpapier ausgebessert habe. Das hätte schon besser poliert sein können, war aber nur eine Sache von 10 Minuten bis es perfekt war. Die Federung der Tasten ist gewohnt stramm und super spielbar. Allgemeine Probleme wie Latenz oder eingeschränkter Velocitybereich gibt es nicht. Das Anschlagverhalten ist so, dass viel Ausdruck da ist und trotzdem keine ungewollten Ausreisser passieren. Super.
Sounds
Ich benutze hauptsächlich die Pianos. Die Synth-Sounds sind sozusagen PCM-basiert, decken ein breites Spektrum ab und sind durchsetzungsfähig. Manche klingen echt gut. Einige Presets sind aber zumindest über Kopfhörer unangenehm direkt und nicht mit Software-Synths vergleichbar. Und die ganze Synthssektion ist im Vergleich zu den Pianos etwas zu laut eingestellt, was wohl der Bühnentauglichkeit geschuldet sein könnte, für die das Instrument gemacht zu sein scheint.
Von den Orgeln klingen einige sehr gut. Aber manche Orgelsounds sind zuerst wieder relativ unangenehm über Kopfhörer. Nachdem ich dann genug Chorus in der Effektsektion eingestellt habe, klingt es aber sehr gut.
Die Auswahl ist vielseitig. Die Orchestersounds klingen schön, und die Streicher bringen z.B. bei negativer Attack-Einstellung eine gezupfte Saite. Akkordeons und Flöten klingen auch gut. Die Bläser klingen brauchbar.
Pianosound
Mir waren die Pianosounds wichtig, und die sind sehr gelungen. In der letzten Zeit hatte ich mit Pianoteq gespielt, und der JUNO-DS gefällt mir jetzt erst mal besser. Wenn man die Sounds im Patch-Editor ansieht, sieht man zwar, dass es dort maximal 2 oder 3 Velocity-Layer zu geben scheint, und dass auch nicht jeder Key ein eigenes Sample zugeordnet bekommen hat. Aber was für mich zählt, is nicht die Programmierung sondern der Klang, und der macht riesig Spaß. Der Hall klingt einwandfrei - um den auch zu erwähnen.
Funktionen
Die blaue Pattern- und Rhythmussektion bietet aus meiner Sicht einen angenehmen Taktgeber bzw. Schlagzeuger, der programmierbar ist und eine Reihe von Stanardrhythmen mitbringt.
Grundsätzlich kann man mit den 4 Level-Fadern die Lautstärken der Parts sehr einfach einstellen. Aber ich muss auch sagen, dass sich der Sinn mir nicht erschließt, dass ich für eine permanente Lautstärkenänderung eines Parts nach jedem Patchwechsel erneut den Fader minimal bewegen müsste. Vielleicht gibt es da einen Workaround, ich weiss nichts Näheres.
Display
Autsch. Das Display ist etwas problematisch. Man schaut diesem etwas altmodischen Display quasi beim Invertieren zu, sobald man ein kleines bisschen weiter weg sitzt. Aber im Stehen ist es wiederum gut sichtbar und ich schaue ohnehin kaum drauf.
Sonstiges
Die Drehregler sind gut, die Phrasepad-Tasten leuchten einem geschehende Anschlagstärken entgegen und machen eine Lauflicht-Spielerei, sobald das Keyboard ein paar Minuten nicht benutzt wird. Für mich ist das eher störend, aber mit OFF bei "Power Save Time" konnte ich das abschalten.
Insgesamt
Ein wirklich tolles Gerät, das viel Freude bereitet.