Die Hardware entspricht meinen Erwartungen. Die Encoder mit Metallachsen sind mit dem Plastikgehäuse verschraubt und hinterlassen einen stabilen Eindruck. Deren Drehwiderstand verhindert versehentliches Verstellen ebenso zuverlässig wie schnelle Parameteränderungen. Das Display ist wie so häufig am entgegengesetzten für eine ergonomische Bedienung sinnvollen Seite des Gehäuses platziert. Bedientechnisch logisch gehört das in die Mitte der Unterkante, direkt vor die Nutzernase (wie Modal Argon 8, geht doch!). Die Darstellung nach dem Motto "Winzigkeit kennt keine Grenzen" erleichtert das Ablesen ebenfalls nicht.
Da das Lesen dieses Textes nur für FL-Nutzer Sinn ergibt geht?s gleich ans Eingemachte und im Vergleich zur Arbeit mit der Maus. Das Umschalten zwischen den Fenstern erfordert beide Hände. Alt-Taste gedrückt halten und Grid-Taster durchsteppen. Beispiel: Ich programmiere in Channel Rack einen Beat und möchte die Kick lauter. Mit Fire: linke Hand Alt-Taste gedrückt halten, rechte Hand einen Grid-Taster drücken bis der Mixer gewählt ist, Mit dem Click-Encoder den Kanal der Kick im Mixer auswählen, Laustärke mit dem Volume-Encoder einstellen. Mit Maus: Mixer anklicken, Cursor zum Fader des Kick-Kanals bewegen, naja, wie der Rest geht, wisst ihr. Ja, man kann im Channel Rack Tonales eingeben, auch die Anschlagstärke einstellen, es ist halt recht umständlich, die Dauer leider ebenso wenig wie das Timing oder Glides. Tonales ist mit der Maus in der Pianorolle wesentlich schneller eingegeben. Die entsprechende Nachbearbeitung von Beats ebenfalls. Spass macht Fire bei der flotten Programmierung gerader Beats, die Bedienoberfläche prädestiniert ihn hierzu.
Die Software hat noch Kinderkrankheiten, wobei ich eine besonders lästig finde: Fires Bedienoberfläche stellt einen Ausschnitt des Channel Racks dar. Welcher Ausschnitt das ist, zeigt ein roter Rahmen um den Arbeitsbereich auf dem Monitor. Allerdings nur, während er verstellt wird. Ist man sich also nicht mehr sicher, wo man sich im Channel Rack befindet, muss man den Arbeitsbereich verstellen, um ihn angezeigt zu bekommen. Und das in der Horizontalen mit den Grid-Tastern und in der Vertikalen mir dem Click-Encoder, damit?s nicht zu intuitiv wird.
Der erste Controller für FL. Manches lässt sich softwareseitig verbessern, noch viel mehr bei der Hardware des Fire 2: Display und dessen Darstellung grösser und Mitte Vorderkante, dedizierte Taster zur Direktanwahl der Arbeitsfenster, Cursorkreuz zur Einstellung des Arbeitsbereichs im Channel-Rack, und gerne 12 Reihen mehr, dann macht auch der Performance-Modus mehr Spass.